Mit dem Salomon Ultra Flow bekommen der S/LAB Ultra und der Ultra Glide 2 einen kleinen Bruder für das Training auf hybriden Untergründen. Wie sich der Ultra Flow im Praxistest geschlagen hat, lest ihr hier.

Der Salomon Ultra Flow ist als All-Terrain- bzw. Hybrid-Schuh konzipiert und kommt mit jeder Menge Dämpfung. Das bedeutet, dass der Schuh sowohl auf Asphalt, als auch auf dem Trail und langen Distanzen eingesetzt werden kann. Das macht den Ultra Flow für mich besonders im Alltag interessant, wenn ich auf meinen Trainingsrunden vor der Haustür starte und erstmal ein paar Kilometer Asphalt vor mir habe, bevor die Waldwege beginnen.

Das Upper entspringt eher einem Straßenschuh und ist etwas weniger stabil als bei anderen Trailschuhen. Das mehrlagige Mesh umschließt angenehm den Fuß und mit dem Salomon Sensifit sitzt der Schuh angenehm fest. Die Schnürung besteht aus Schnürsenkeln, was bei Salomon Trailschuhen durchaus ungewöhnlich ist (viele werden Salomons Quicklace kennen), aber ich empfinde die breite Zunge und Schnürung des Schuhs als sehr angenehm.  Das Mesh schließt am unteren Ende mit einem umlaufenden Mudguard ab, der die Zehen bei Stößen schützt und vor eindringendem Wasser schützt, wenn es mal schlammig oder nass wird. Die Passform schätze ich als eher schmal ein. Gerade im Bereich des Mittel- und Vorfußes finde ich den Schuh etwas enger als andere Schuhe. In den ersten Läufen hatte ich auch etwas mit Reibung auf der Innenseite des Mudguards zu kämpfen, aber das hat sich nach der Einlaufphase gelegt.

Die Zwischensohle des Ultra Flow besteht aus einer Mischung von EVA und OLEFIN Material und ist üppig geschäumt. Das gibt dem Schuh in Kombination mit der leichten Rocker Geometrie trotz der starken Dämpfung eine gewisse Dynamik bei gleichzeitig langer Haltbarkeit. Beim Abrollen über die Ferse ist der Schuh wirklich weich und stark gedämpft, dennoch ist der Abdruck über den Vorfuß keinesfalls langsam und so kann man in seinem Wohlfühltempo Kilometer sammeln, aber auch mal die Pace etwas anziehen, wenn der Waldweg dazu einlädt. Außen kommt die von Salomon bekannte Contagrip Außensohle zum Einsatz. Diese ist mit vergleichsweise flachen Stollen ausgestattet und für meinen Geschmack perfekt für einen All-Terrain-Schuh konzipiert. Auf der Straße nehme ich das Profil nicht als störend wahr und auf Waldwegen habe ich immer genug Grip und Vertrauen in den Schuh. Natürlich habe ich im alpinen Gelände oder bei zu viel Regen zu einem anderen Schuh mit mehr Grip gegriffen, aber für einen All-Terrain-Schuh finde ich die Außensohle sehr gut.

Wie bereits gesagt, ist der Salomon Ultra Flow bei mir wirklich viel zum Einsatz im wöchentlichen Training und der Ultra-Vorbereitung gekommen. Auch wenn der Schuh deutlich enger als andere Trail-Schuhe am Fuß sitzt, so habe ich das nicht als unangenehm empfunden. Bei einigen meiner Läufe musste ich allerdings die Schnürung während des Laufs nochmal festziehen, da das Obermaterial besonders in Downhills in sich zu arbeiten scheint und der Fuß etwas Spiel im Schuh erhält. Das hat mich im Training nicht gestört, aber für einen Wettkampf würde ich hier einen anderen Schuh wählen. Der Schuh ist durch die dicke Zwischensohle stark gedämpft, was ich gerade für die Straße als angenehm empfinde. Wer allerdings gerade auf Waldwegen etwas mehr Feedback vom Untergrund haben möchte, sollte ein Modell mit weniger Dämpfung testen.